Zum Abschluss des Programm «Film.Pionierinnen 1971-1981» zeigen die 56. Solothurner Filmtage das Werk «Wer einmal lügt oder Viktor und die Erziehung» (1974) von June Kovach. Die Regisseurin, Cutterin und Tonmeisterin war Mitautorin von Filmen von Alexander J. Seiler und ab 1974 auch in Eigenregie tätig. Der Film über das «Problemkind» Viktor B. entstand im Auftrag des Bayrischen Rundfunks und gewinnt am Filmfestival in Mannheim mehrere Preise. Auch im Schweizer Fernsehen DRS wird der Film im September 1974 gezeigt. Der Schriftsteller Max Frisch war betroffen und beeindruckt, wie er anlässlich der Ausstrahlung schrieb.
June Kovach, die vor ihrer Tätigkeit im Film international als Konzertpianistin unterwegs war, realisiert später «Wolllust oder Gutknechts Traum» (1981) und «Honeyland» (1994). Als Mitbegründerin der Freien Volksschule im Kanton Zürich 1972/73 setzte sie sich auch gesellschaftlich für eine kindergerechte Pädagogik ein.
Der Film wurde von der Online-Edition filmo digitalisiert. «Histoires du cinéma suisse» in eine Zusammenarbeit der Solothurner Filmtage mit der Cinémathèque suisse.